zappen im orf-angebot



bis vor kurzem gehörte ich anscheinend zum geringen prozentsatz der österreicherinnen, die bis heute abend noch nie starmania gesehen haben. im zweiten läuft was über die 104-jährige maria soundso, von der der jugendliche altersheimdirektor „noch einiges" lernen kann. der typ erinnert von seiner aussprache etwas an den qualtinger, weshalb seine peinlichkeiten recht sarkastisch zu interpretieren sind.
ja, ich habe kabel, ja ich habe einen ausschaltknopf, aber dies ist die raunzerzone und ich darf über den orf schimpfen, soviel ich will, denn: ich zahle gebühren. nicht erst seit es diese grauenerregende „melde-dich-an"-kampagne gibt (wäre eher ein grund sich abzumelden) nein, eigentlich immer schon, faulheit, feigheit oder weil ich meiner kabelgesellschaft kollaboration mit dem feind zutraue.
zwischen werbung, werbung und werbung im einser läuft im 2. derweil treffpunkt kultur, in der die dame mit dem schildkrötenhals ein interview mit dem eugen freund über einen neuen interessanten film eines amerikaners namens michael moore spricht, in der es um die liebe der amerikaner zu ihren waffen geht - und den möglichen konsequenzen. treffpunkt kultur erinnert mich teilweise an ein schlecht gemachtes kulturzeit. irgendwie österreichisch-provinziell, dafür ohne den angeblich vorhandenen charme (auf den ich im übrigens gerne verzichten mag, wenn dafür vernünftige information geboten wird).
zurück bei starmania sehe ich die juvenile frau kiesbauer, die sich offensichtlich vom niveau ihrer nachmittäglichen talk-shows nur schwer lösen kann, da sie mit geschickter suggestiv-technik die kandidaten aufeinander hetzt. mein gott, was für eine karriere hätte diese frau bei taxi orange machen können. perlen vor die säue geworfen!
die herrschaften der jury bleiben mir unbekannt, scheinen jedenfalls voll cool und vom fach zu sein, obwohl der eine wie der joesi prokopetz ausschaut. und wieso irgendein in „el äh" lebender österreicher seinen a) unqualifizierten senf dazu gibt „österreich - das land der musik" und b) behauptet, „niemand wolle back-street-boys machen" sondern eine „neue österreichische whitney houston entdecken" und dann so ein hirni mit abstehenden ohren und seiner boygroup-schmusenummer gewinnt, bleibt mir ein rätsel und treibt den blutdruck in die höhe.

da soll noch einer behaupten, orf-fernsehen ist langweilig.

danach werde ich jedenfalls nicht süchtig (was ich bei big brother auch gesagt habe, bis mir dann keine lügenantworten auf die frage, wie ich denn meinen abend verbracht habe, mehr eingefallen sind - aber das war was gaaaanz anderes).


 

  
 
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